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.kanti-chor chur

> kanti-chor chur, 2011.
Flyer, Plakate A4/A3/F4, Programmheft, Tickets und Fenstergestaltung für das Chorical "comming of age": für 4 Vorstellungen: Di. 3. Mai bis 7. Mai 2011, Alte Turnhalle Sand, Chur.

>> Konzept und Gestaltung: Flavia Diggelmann, Selina Emmanouil, Alicia
Erdin, Riccardo Hartmann, Livia Item, Andrina Wielath, Ecce Goyen
(5. SPF Bildnerisches Gestalten, PBG)

Umsetzung Grafik: 5.SPF
Umsetzung Fenster: 4.SPF

Programmheft; Fotografien: 1, 2, 4 (farbige), Panorama, 7 > PBG
3, 5, 6, 8, 9, 10 (farbige) > Dominik Fricker (Klett-Verlag)
Texte „Meine persönliche Initation“ stammen von den Mitwirkenden.

>> Thema:
Mit dem Chorical Coming of Age erzählt der kanti-chor chur die Geschichte des 15-jährigen Bruno, der auf einer Bergwanderung verloren geht und drei Tage lang in unwegsamem Gelände ausharren muss. Diese Erfahrung verändert ihn und seine Angehörigen. Nach seiner Ru?ckkehr findet er als gereifter junger Erwachsener einen neuen Platz und eine neue Rolle in seiner Umgebung.
Coming of Age bezeichnet die Zeit des Übergangs vom Kind zum Erwachsenen. In unseren Breiten setzt sie immer fru?her ein und dauert immer länger. Bei vielen steigt bereits im Alter von 9, 10, 11 Jahren der Spiegel der Geschlechtshormone rapide an, und alles wird anders. Aus lieben Kindern
werden Jugendliche, die überall anecken, und aus zärtlichen Eltern werden schwierige, ewig nörgelnde Kontrollfreaks. Bis sich die Situation wieder normalisiert und aus den Jugendlichen verantwortungsvolle junge Erwachsene werden, vergehen nicht selten 10, 12 oder noch mehr Jahre. Manche leben noch mit 30 bei Mama und lassen sich von ihr verwöhnen.
Verschiedene Pru?fungen wie die Fahrpru?fung oder die Matura und Rituale wie Konfirmation oder Firmung markieren wichtige Stationen auf dem Weg zum Erwachsensein. Doch während bei uns jeder seinen eigenen Weg sucht und sogar Mitvierziger noch gerne damit kokettieren, „niemals erwachsen“ zu werden, ist diese Übergangszeit in anderen Kulturen strenger geregelt und wird ritualisiert begangen. Brunos Geschichte eröffnet uns sowohl musikalisch als auch inhaltlich zahlreiche Assoziationsräume, in denen wir uns Initiationsriten von archaischen Stammeskulturen zuwenden. In einer Art „Meditation u?ber das Erwachsenwerden“ begehen wir die klassischen Stationen des Übergangs, wie er in diesen Kulturen begangen wird: Trennung, Verwandlung, Wiedergeburt und Reintegration.

>> Grafik und Fenstergestaltung
Auf der Suche nach einem verbindenden Glied zwischen Pubertät und Gestaltung stiessen wir auf Tattoomotive. Tattoos und insbesondere auch das Thema „Haut“ verkörpern verschiedenste Aspekte der pubertären Wandlung. Sei es die Veränderung an sich, der bewusste Schmerz oder das „sich eine andere Haut anlegen“. Aber auch Klischees wie Rebellion gegen die Gesellschaft und Abgrenzung gehören genauso zum Erwachsen werden wie zu Tätowierungen. Tattoos sollen das innere Wesen einer Person zum Ausdruck bringen. Sie sind individuell und einzigartig. So findet auch jeder Jugendliche während seiner Initiation seine ganz eigene Persönlichkeit und bringt sie fortan durch sein Leben und Wirken zum Ausdruck. Aus dem Blickwinkel der Gestaltung betrachtet, sind Tattoos Kunstwerke die unter die Haut gehen. Der Körper wird zur Leinwand, das Umfeld zum unmittelbaren Einfall. Sie sind also der intimste Weg, mit Gestaltung umzugehen, die direkteste Art, Farbe in sein Leben zu bringen. Das Programmheft gestaltet sich wie verschiedene Hautschichten, die aufeinandergelegt scheinen. Im Innern, das Zentrum mit der Panoramamontage des kanti-chor chur, rundherum die anderen Schichten bis zur tätovierten
Aussenhaut.
5. SPF Bildnerisches Gestalten

>Programmheft als pdf, 10 MB

.Tickets A8

.Flyer A6 vorne

.Flyer A6 hinten

.Plakat A4

.Plakat A3/F4